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Oh du schönes Ecuador


Viel zu lange ist unsere Reise durch Ecuador nun her. Im März 2019 begannen wir mit der Planung für unseren Roadtrip durch das Land der Vulkane und Alpakas. Da für uns der Reisemonat September feststand und es ein paar Kriterien gab, die uns wichtig waren, fiel unsere Entscheidung am Ende auf Ecuador. Die wichtigsten Punkte vorab waren: Regenzeit ja/nein, Reisebudget, notwendige Impfungen, Unruhen im Land und einzigartige Besonderheiten des jeweiligen Landes. Im Rennen waren außerdem Peru, Bolivien und Panama - auch über Madagaskar hatten wir nachgedacht. Einen unschlagbaren Pluspunkt sammelte Ecuador mit den Galapagos Inseln, die mit ca. 1.000 km vergleichsweise nur einen Katzensprung entfernt waren. Diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen. 

 

Im Folgenden findet ihr alles zu unserer Reise: unsere Eindrücke, Erlebnisse und Empfehlungen, Abenteuer und hilfreiche Tipps. Lasst mir gerne einen Kommentar da, fragt oder gebt mir Feedback sollte ich etwas vergessen haben. Viel Spaß! 

13. SEptember // Frankfurt - Panama - quito


10:00 Uhr abflugbereit ... mehr oder weniger!

10:10 Uhr wir warten auf die anderen beiden Freaks.

11:25 Uhr Abflugbier ... gleich geht's los!

12:48 Uhr 60min Verspätung 

17:10 Uhr Geplante Ankunft in Panama

 

Ankunft in Panama... nach Verspätung und Gewitter sicher gelandet. Erstmal ein Bier und einen Kaffee.

 

18:53 Uhr Es geht weiter! Nächstes Ziel: Quito!


Angekommen in Quito...

Am Flughafen werden wir von unserem Fahrer abgeholt und sicher zum Hostel gebracht.

Eine Stunde Fahrt in die Altstadt, eingecheckt, Bier gekauft... Chillen!

 

Unser Hostel hatten wir vorab online gebucht. Ziel war es, dieses Hostel als "Dauerunterkunft" zu nutzen, um beispielsweise während der Städtetrips unsere großen Rucksäcke dort lassen zu können. Das funktionierte auch einwandfrei und wir konnten an den entsprechenden Tagen unser Gepäck in einem separaten Raum wegschließen lassen. Den Fahrer hat uns das Hostel organisiert. Mit 30 € pro Fahrt (durch 4 Personen) war das ein absolut fairer Deal.


14. SEptember // Quito in one day


Der erste Trip durch Quito....

Sightseeing, Mittag essen, Märkte und Musik. Überall gibt es Straßenverkäufer und Schuhputzer... eine faszinierende Stadt ❤ Sie erstreckt sich über knapp 50 km Länge - dafür ist sie nur 4 km breit. Die Höhe von 2.850 m machte sich am ersten Tag deutlich bemerkbar. Wir bummelten also im Schneckentempo durch die Hauptstadt.

 

Ein toller Ausklang: nach Gin Tonic und Schläfchen gab es ecuadorianisches Abendessen.

 

Morgen geht's in den Dschungel - nach Coca!

15. SEptember // Quito - Amazonas


Auf geht's nach Coca!

Ready for the Jungle.

 

Zwei Nächte im Amazonas liegen vor uns. Wir sind gespannt und aufgeregt... freuen uns aber auch auf die Ruhe. Wir haben Lodges gebucht, in denen wir uns unter Moskitonetzen von den Dschungelgeräuschen in den Schlaf begleiten lassen können. Verpflegung war in diesem Angebot dabei - dazu später mehr.

 

Auch diese Unterkunft haben wir vorher online gebucht, da die Lodges sehr begehrt sind.


15. September // Quito - Francisco de orellana / yarina lodge TAg 1


In Quito am Flughafen war die Spannung groß, zumindest größer als die Maschine in die wir dann wenig später einstiegen. Es ging nach Coca "Das Tor des Amazonas" - 30 min reine Flugzeit. Dort wurden wir von einem Guide der Yarina Lodge in Empfang genommen und in zwei Autos zum Hafen/Ableger gebracht. Nach einer Stunde Bootsfahrt auf dem Rio Napo kamen wir endlich im Paradies an (BTW von 2850 m runter auf 245 m).

 

Einer der Momente der dir die Sprache verschlägt. So etwas Wunderschönes hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Eine Lodge mitten im Amazonas. Bambushütten, Capybaras die Gras knabbern, Vögel und Schmetterlinge... und wir mittendrin. Da steht man da... einfach so... im Amazonas! Irgendwie ein crazy Gefühl.

Wir wurden unglaublich herzlich empfangen und außer einer französischen Reisegruppe (die am nächsten Tag abreiste) waren wir allein in der gesamten Anlage. Auf uns wartete ein phantastisches Mittagessen mit landestypischen Speisen und ein anschließender Dschungelspaziergang. Wir waren hin und weg.

 

Im Boot stellte sich heraus, dass Henry - unser Guide vom Flughafen - uns die gesamten Tage begleiten würde. Wir hatten also unseren persönlichen Dschungelführer, der uns nicht nur unglaublich viel beibrachte, sondern auch mit seiner süßen Art das ein oder andere Mal für einen Lacher sorgte. Wir zahlten die Hütten vorab, direkt an den Veranstalter - im Preis inbegriffen war sowohl die Vollpension als auch das Tagesprogramm mit Touren und Führungen.

 

Hinweis: die Kohle für die Lodge haben wir vorab überwiesen. Ein ziemlich komisches Gefühl für 4 Personen mehrere Tausend Euro nach Ecuador zu überweisen... aber man soll ja an das Gute im Menschen glauben. Hat ja auch funktioniert! Die Überweisung muss in der entsprechenden Fremdwährung vorgenommen werden, das kann je nach Bank und persönlichen Voreinstellungen etwas tricky sein - ggf. vorher einfach mal bei seiner Bank anrufen.

16. September // FRANCISCO DE ORELLANA / YARINA LODGE TAG 2


Der Tag begann Früh. Um 7 Uhr gab es Frühstück und eine anschließende Dschungeltour im Kanu. Da ein Baum über Nacht in den Fluss gestürzt war, mussten wir spontan die Route ändern. Es ging zu einer versteckten Lagune, in der die Zeit still zu stehen schien. Hier war alles noch komplett unberührt. Mit unseren kleinen Booten paddelten wir über den sumpfartigen See. Ziel war ein Aussichtsturm von dem man über die gesamte Lagune schauen konnte.

 

Unsere zweite Tour am Nachmittag brachte uns zu einer Aussichtsplattform mitten im Dschungel, von der man einen traumhaften Blick über den Amazonas hatte. Das größte Highlight stand uns allerdings noch bevor. Nach dem Abendessen ging es zur Nachtwanderung. 

 

Mit Taschenlampe bewaffnet ging es im Stockdunkel in den Dschungel. Hier sahen wir allerlei Krabbeltier und lernten wie man sich mit Glühwürmchen den Weg erhellen kann. Eine unglaublich schöne und lustige Tour, vor allem wenn die Mitreisenden bei jeder raschelnden Kleinigkeit in Panik verfallen :-D

 

Tipp: behaltet die Taschenlampen in der Hand und vermeidet Stirnlampen :-D Insekten und Co fliegen bekanntlich immer zum Licht!

17. September // FRANCISCO DE ORELLANA / YARINA LODGE TAG 3


Die letzten Stunden im Dschungel!

Heute hieß es früh aufstehen. Noch früher als sonst... Birdwatching um 5:30 Uhr. Leider blieben die Piepmätze aus und wir konnten uns aus dem Lehrbuch unseres Guides die Vöglein anschauen die wir hätten sehen sollen :-D Danach ging es mit dem Kanu nochmal den Rio Napo entlang zu einer Tarzan-Liane. Ein riesen Spaß ❤ Am Abend hieß es dann, nach einer Runde Blasrohr schießen, zurück nach Quito (zurück auf 2850 m).

18. September // Cotopaxi - Quilotoa - Banos


Unser größter Gegner auf dieser Reise war die Zeit. Da wir nur 2 Wochen hatten und locker 4 hätten füllen können, brauchten wir einen guten Plan. Vor allem aber, weil wir auch auf nichts verzichten wollten...

Also nutzten wir das hervorragende Wifi im Dschungel dazu unsere nächsten Schritte zu planen. Da wir unbedingt sowohl den Cotopaxi also auch den Krater Quilotoa sehen wollten, aber keine Zeit für eine Zwischenübernachtung hatten, entschieden wir uns für eine Fahrt im Wanderbus... der Jacamar Pass 3 Stationen an einem Tag mit dem Ziel: Baños. Ich möchte an dieser Stelle nochmal daran erinnern, dass wir uns aktuell wieder auf 2850 m befanden!

 

Nach der Ankunft aus dem Dschungel und einer kurzen Nacht in Quito, ging es um 6:00 Uhr los. Wir wurden vom Bus direkt vor unserem Hostel abgeholt. Die Abholpunkte sind auf der Website vermerkt - es werden diverse Hostels direkt angefahren. Super praktisch!

 

Erster Frühstückshalt: eine ecuadorianische Farm. Hier gab es selbstgebackene Brötchen und selbstgemachte Dulce de Leche. Wir konnten Kälbchen füttern und Kühe melken. Danach ging es weiter zum See Limpiopungo am Cotopaxi Vulkan - leider im Nebel, allerdings auf 3.800 m. Das Highlight war dann der Krater Quilotoa auf knapp 4.000 m Höhe. Ein wahnsinnig schönes Panorama hinter einem kleinen verschlafenen Dörfchen. Die einheimischen Frauen trugen überall die traditionelle Kleidung und setzten unwirkliche Farbkontraste in dieser sonst doch so grauen Umgebungen. All diese Stationen brachten wir in einem eher weniger komfortablen Reisebus hinter uns. Die letzten Kilometer bis Baños kamen uns endlos vor. Die extremen Höhenunterschiede des Tages, die kurvenreichen Straßen und die Klimaanlage die auf gefühlt 16 Grad eingestellt war gaben uns den Rest. Auch die zuvor gekauften Cocablätter halfen da nicht mehr.

Ein super anstrengender Tag, mit tollen Eindrücken endete gegen 20 Uhr in Baños - zurück auf 1.800 m. Ein wundervolles Städtchen umgeben von hohen Bergen und Wasserfällen. Hier suchten wir uns nur noch ein kleines Restaurant und verschwanden dann todmüde im Hostel. Das Hostel war zweckmäßig - sicher gibt es schönere, aber für unseren Aufenthalt war es völlig in Ordnung und das Frühstück war klasse!

 

Tipp: Besorgt euch Oropax - ich habe selten so laute Städte erlebt wie in Ecuador :-D Quito war ja schon krass - hier kam jeden Morgen der Gasmann durch die Straßen, mit lauter Musik und Hupen, aber auch Baños war zu später Stunde sehr ... "belebt".

19. September // Banos - PAilon de diablo


Ausruhen nach so einem Tag wäre ja langweilig... deswegen: auf ins Tal des Teufels Pailon del Diablo zum Wasserfall. Eine Fahrt im Public Bus später waren wir da... zumindest fast. Die Wanderung zum Wasserfall führte durch einen kleinen Dschungel-Trail, bergauf, bergab. Das Bild welches sich uns bot war spektakulär. Der Weg UNTER den Wasserfall brachte mich allerdings an meine Grenzen. Auf allen Vieren unter einer 50 cm flachen Felsspalte durchzukriechen gehört nicht zu meinen Lieblingssituationen.

Da wir nun schon einmal da waren, nahmen wir aber natürlich alles mit: Hängebrücken, nasse Hosen und Herzklopfen. Danach gab es ein Bier mit herrlicher Aussicht und einen entspannten Tagesausklang mit Nachmittagsschlaf und anschließendem Abendessen im Café Nünna. Eine unglaublich coole Location, die zum Verweilen einlädt.

20. September // Banos - Casa del arbol


Zweiter Tag in Baños. Weniger anstrengend, dafür nicht weniger aufregend.

Mein Puls sollte an diesem Tag noch ganz schön in die Höhe schnellen. Ausschlafen, Frühstücken und dann Sachen packen.

Nächstes Ziel: Casa del Arbol - die Schaukeln am Ende der Welt.

 

Mit dem Public Bus fuhren wir hoch ins Gebirge... Die Schaukeln waren eines der Highlights in unserem Urlaub. Ein wahnsinnig krasses Gefühl so ins Nichts zu fliegen. Für einen "Trinkgeld"-Dollar bekommt mein ein paar Extraflugrunden mit Drehung und extra Schwung.

 

Danach ging es zurück nach Baños. Sachen packen, Mittag essen, noch ein schneller Stadtbummel und auf zum Busbahnhof. Wir hatten uns dafür entscheiden die Strecke bis Quito zurück mit dem Bus zu fahren. Hier sollte man sich tatsächlich nicht von den unzähligen Verkäufern am Bahnhof irritieren lassen, die einem alle lautstark "das beste Angebot" offerieren wollen. Leider ließen auch wir uns bequatschen und saßen somit im "Bummelbus" der 5 statt der eingeplanten 3 Stunden brauchte.

 

Eine Busfahrt zurück nach Quito - ein Highlight, wenn man keine Eile hat:

mit Obst- und Gemüseverkäufern, Panflötenspielern und und und... Passagiere stiegen auf der Autobahn einfach dazu oder aus und die Fahrt zog sich unglaublich hin. Dafür saßen wir bequem, warm und konnten Filme schauen - also nicht meckern. Von der Endhaltestelle aus ging es dann mit dem Taxi weiter zurück zu unserem Hostel. 

 

Abendessen, Proviant besorgen und wieder... Taschen packen!

Nächster Stopp: Galapagos Islands!

21. September // Quito - San Cristóbal


Nach 4 Stunden Busfahrt gestern und einer Nacht in Quito sind wieder schon wieder auf dem Sprung: Galapagos' calling! 

 

Es ging zum Flughafen: nach einiger Aufregung am Check-In gab es erstmal ein Bier! Rein in den Flieger und los...

 

Ein Tipp: Bucht eure Galapagos Flüge nicht nur vorab, sondern auch separat. Wir hatten einige Probleme und Diskussionen, das angeblich Pass- und Ticketnummern nicht zusammenpassten. Jede Passnummer sollte auch nur ein Ticket buchen.

 

Noch ein Tipp: Für das Anpassen der Ticketnummern (so richtig haben wir immer noch nicht verstanden, was das Problem war) fällt eine Bearbeitungsgebühr an. Wer kein Bargeld hat, findet am Flughafen zwei Geldautomaten - beim linken zahlt man Abhebegebühren, beim rechten nicht :-D 

 

Die Einreiserichtlinien waren gar nicht so streng wie angenommen. Zwar wurden zwei von unseren Rucksäcken zur Kontrolle rausgezogen, aber das passiert mittlerweile in Deutschland ja genauso.

 

Vom Flughafen aus, konnten wir einfach ins Zentrum laufen bzw. zur Strandpromenade an der sich unser Hostel befand. Eines der schönsten Hostels unserer Reise!!!

 

Wir waren vom ersten Augenblick verliebt! Allein während der 30 min Fußmarsch vom Flughafen zum Hostel trafen wir Eidechsen, Seelöwen, Geckos, Schmetterlinge und und und ...

 

Abendessen der gehobeneren Klasse gab es in der 2 min entfernten Golden Bay in der Muyu Bar. Das hervorragende Essen in Kombination mit der Bucht und den dort spielenden Seelöwen... unbezahlbar.

22. September // san cristóbal tour


Tag zwei auf San Cristobal.

Nach dem Frühstück mit Blick auf das Meer, ging es mit unserem persönlichen Fahrer über die Insel. Diese Tour kostete 30 Dollar pro Person und konnte über das Hostel gebucht werden.

 

Wir starteten unsere Tour am Baumhaus La Casa del Ceibo

und wanderten zum Laguna Junco einem Vulkansee im Hochland der Insel.

 

Ein absolutes Highlight der Route war die Aufzuchtstation für Riesenschildkröten Galapaguera de Cerro Colorado. Diese Aufzuchtstation (Eintritt ist frei) bietet ein informatives Besucherzentrum, in dem man mehr über die  Entwicklung der Galapagos-Riesenschildkröten erfahren kann. Man kann sich Babyschildkröten und Jungtiere in den Brutgehegen anschauen, die dann mit ca. 4 Monaten herausgenommen und in ihren natürlichen Lebensraum in der Gegend freigelassen werden. Es gibt einen kurzen Wanderweg, von dem aus man Riesenschildkröten in freier Wildbahn beobachten kann. 

 

Danach setzte uns unser Fahrer am Playa Puerto Chino ab, hier wurden wir nach 2 Stunden wieder abgeholt und hatten in der Zwischenzeit die Chance, Sonne, Strand und Meer zu genießen. Allein am Strand zu sitzen und die Robbenbabies zu beobachten war Balsam für die Seele.

 

Bei einer kurzen abschließenden Kletterei auf den Strandfelsen fanden wir zu unserer Überraschung nicht nur ein paar Pelikane, sondern auch die langersehnten Blue Footed Boobies - die Blaufußtölpel.

 

Alles in allem eine wahnsinnig schöne Tour über die Insel! ❤ 

 

Am Abend ging es wieder lecker essen - in der Muyu Bar.


23. September // Can cristòbal - Santa Cruz


Wir entschieden uns dafür die 7 Uhr Fähre nach Santa Cruz zu nehmen. Die Tickets dafür kauften wir einen Tag vorher in unserem Hostel.

 

Wichtiger Hinweis: Besorgt euch die Tickets ggf. schon ein wenig im Voraus. Die Plätze auf den Schiffen sind begrenzt, da es sich dabei auch nicht um "Fähren" handelt, sondern eher um etwas größere Motorboote. Wir hatten gerade so noch Glück und konnten 4 Plätze auf dem 7 Uhr Schiff ergattern. Die nächste Fähre legt dann erst wieder 15 Uhr ab. Die Überfahrt dauert ca. 2 h.

 

Von unserem Hostel bekamen wir ein kleines Lunchpaket. Damit spazierten wir in aller Herrgottsfrüh zum Hafen. Hier wurde uns zum ersten Mal bewusst, das der Großteil der Touristen auf den Galapagosinseln doch Deutsche sind. Meist sind es Reisegruppen, die von irgendwelchen Kreuzfahrtschiffen einen Abstecher auf die Inseln machen. 

 

Mit unserem Fähr-Ticket erhielten wir am Vorabend auch den Namen für unser Boot. Am Morgen wurden wir von einer Art Ordner auf dem Steg in Gruppen aufgeteilt, die dann per Wassertaxi zum jeweiligen Boot gebracht wurden. Die Boote waren tatsächlich, entgegen unserer Erwartung winzig und überfüllt. Das Gepäck wurde in der Mitte zu einem Haufen gestapelt - wir selber saßen links und rechts an der Wand entlang auf kleinen Bänken. Mit zwei Reisetabletten und einem Kaugummi gegen Seekrankheit fiel ich nach ein paar Minuten Geschaukel in tiefen Schlaf. Nach 2 Stunden auf hoher See fuhren wir in den Hafen von Santa Cruz ein. Zu Fuß ging es zum Hostel.

 

Santa Cruz entpuppte sich im Gegensatz zu San Cristòbal als städtischer, lebendiger, cooler. Es gibt eine Vielzahl an Shops, Boutiquen, Restaurants und Bars. Dafür ist es entsprechend weniger idyllisch, die Hostel sind nicht ganz so strandnah und es herrscht mehr Trubel. So haben beide Inseln ihre Vorteile. Wer sich nach mehr Ruhe und Natur sehnt, kann nach ca. 30 Minuten Fußweg vom Zentrum aus die Tortuga Bay erreichen. Einfach unfassbar, was sich einem dort nach so kurzer Zeit für ein Naturspektakel eröffnet. Endlose Strände, riesige Wellen, Leguane, Pelikane, Lagunen. Gegen Abend machten wir uns wieder auf den Weg zurück in die Stadt - Abendessen in einem der unzähligen Restaurants. Hier muss man tatsächlich etwas genauer hinschauen, denn viele Restaurants locken mit touristischen Gerichten und Happy Hours die nicht immer so gut sind, wie man es sich erhofft.

24. september // Santa Cruz - Garrapatero - las grietas


Nach einem leckeren Frühstück in unserem Hostel machten wir uns mit dem Taxi auf zum Garrapatero Strand. Die Taxifahrt dauerte ca. 30 Minuten und kostete insgesamt 40 Dollar. Dafür wurden wir von dem Fahrer hingebracht und nach 2 Stunden wieder abgeholt. 

 

Auch hier konnten wir einen Punkt auf unserer "Bucketlist" streichen. Ein wundervoller Strand bei wundervollstem Sonnenschein, den wir ganz für uns allein hatten - das Highlight: Flamingos. Hier entspannten wir im warmen Sand und gingen Schwimmen.

 

Nach dem Mittagessen in der Nähe des Hotels ging es zu den Las Grietas. Mit dem Wassertaxi fuhren wir vom Hafen aus für einen Euro auf die andere Seite von Puerto Ayora und somit zum Eingang des kleinen Wander-Trails. Dieser führte uns vorbei an Stränden, Salzgrotten und Naturpfaden.

 

Der Anblick der Las Grietas war wahnsinnig schön. Ein Vulkantunnel mit kristallklarem Wasser - perfekt für eine Abkühlung. Viele Menschen waren Gott sei Dank nicht da, so konnte man den Ort genießen und ein paar Runden schwimmen. Wie weit der Tunnel genau geht, und ob man bis zum Meer schwimmen kann, konnten wir leider nicht herausfinden – ab einem gewissen Punkt muss man über einige Felsen Klettern oder durch ein Loch durch tauchen um dem Tunnelverlauf zu folgen… bis man an eine Wand kommt, welche zu hoch zum überklettern ist.

 

Nach der Rückkehr im Hostel gab es ein kleines Nachmittagsschläfchen, bevor wir uns auf Nahrungssuche machten. Die Tage zuvor hatten wir bereits in einer Seitenstraße eine Art Foodmarket entdeckt. Allerdings waren wir hier noch etwas skeptisch, uns an die Klapptische zu setzen und den Hummer vom heißgeföhnten Grill zu essen. An diesem Abend sollten wir uns jedoch trauen, denn der Fisch kam direkt fangfrisch auf den Grill - besser geht es also nicht.

 

Man sitzt gemeinsam mit Fremden unter Markisen an endlos aneinander gestellten Tischen - eine Art lange Tafel, die die gesamte Straße entlang reicht. Als wir dort waren fing es gerade leicht an zu nieseln - aber auch das störte niemanden. Man rutscht einfach noch etwas enger zusammen. Wir bestellten einen großen Hummer mit Fritten und Reis - dazu... Margaritas - Happy Hour 🦞❤🍴

Und was soll ich sagen, nicht nur die Margaritas hatten es in sich ... der Lobster war sensationell gut und die Atmosphäre umso mehr!

25. September // back to quito


Am nächsten Morgen konnten wir noch etwas durch Santa Cruz bummeln bevor uns unser Fahrer abholte. Ein paar Souvenirs shoppen, noch eine Kleinigkeit frühstücken und dann Back to Quito.

 

Die Rückreise zum Flughafen war sehr spannend. Zuerst ging es mit dem Auto an den Rand der Insel, von wo man bereits die kleine "Flughafeninsel" sehen konnte. Dann setzt man mit einer Fähre   über und wird dann nochmal mit einem Bus auf dem separaten Inselchen zum "Terminal" gefahren - alles separat bezahlt natürlich ;-) Aber die Kosten halten sich in Grenzen - 1,50 $ für die Fähre und 5 $ für den Bus. Am Terminal warteten wir dann eine gefühlte Ewigkeit beim Check-In. Das Flughafenpersonal hat da wirklich die Arschruhe weg.

 

Nach dem Check-In kann man noch etwas shoppen und an zwei Imbissständen eine Kleinigkeit essen. Hier gibt es übrigens ein überraschend großartiges Ceviche (traditionelles ecuadorianisches Gericht). Dann ging es ab in den Flieger.

 

In Quito angekommen wurden wir mittlerweile von unserem Fahrer freudestrahlend mit Küsschen begrüßt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, das wir ihm mit unseren (wirklich günstigen) Flughafenfahrten (mit ca. 7,50 € pro Person) ein halbes Monatsgehalt eingebrachten. 

 

Zurück im Hostel wurden dann ein letztes Mal die Rucksäcke gepackt - die ganzen Souvenirs wollten ja auch entsprechend sicher verstaut werden.

 

Für ein letztes Dinner ging es zu Fuß in die Stadt. Hier gab es ein leckeres Abendessen beim uns schon bekannten Italiener.

 

Danach verschlug es uns noch in eine "Hinterhofbar" die man über ein Künstleratelier erreichte. Wir bekamen skurrile (wirklich widerliche) Drinks, von einem skurrilen Typen in einer noch skurrileren Location. Allerdings waren diese mit soviel bekiffter selbstloser Liebe zubereitet wurden, das wir es nicht übers Herz bekamen diese stehen zu lassen.

 

Funfact: in Ecuador ist es wohl super lecker süß und salzig zu mischen. Ein häufiger Cocktail wird mit Bier, Maracujasaft und Salz zubereitet. Allerdings nehmen es die Südamerikaner mit der "Prise" Salz etwas zu locker. Statt einem erwarteten Maracuja-Bier-Mischgetränk, bekamen wir Bier mit frischer Maracuja und einem Esslöffel Salz ... 

26. September // Rest vs. rush in quito


Unser letzter Tag in Ecuador war angebrochen. Wir hatten in den letzten Tagen unglaublich viel erlebt, was uns unser Körper auch zu verstehen gab. Wir waren ziemlich angeschlagen. Es ging uns nicht schlecht, aber so eine gewissen Müdigkeit und Überforderung war schon zu spüren. Damit hatten vor allem die unglaublichen Höhenmeter zu tun, die wir innerhalb kürzester Zeit immer wieder zurückgelegt hatten.

 

Unseren ursprünglichen Plan noch nach Mindo zu fahren warfen wir schon auf den Galapagos Inseln über Bord. Schließlich hatten wir Urlaub und wollten uns nicht unnötig stressen. Dafür genossen wir noch einen entspannten und großartigen Tag in Quito - ganz ohne "ach wir sollten noch", "ach wir könnten noch", "ach wir müssten noch".

 

Wir gingen bummeln, Kaffee trinken, Leute beobachten, Shoppen, Essen, Bier trinken und schauten uns die Kathedrale an ❤

 

Zum Abschluss ging's ins Cafè Mosaico (per Uber für 1 $ gerufen vom Hostel) für einen mega Ausblick. Tatsächlich auch nur dafür, denn das Essen war mittelmäßig... genau wie der Service. Aber gut, wer so einen Ausblick bieten kann, kann sich wahrscheinlich  einfach bei den wirklich wichtigen Dingen Abstriche leisten. 

 

Nach den letzten Wochen auf den Beinen, entschieden wir uns dann dafür uns den Rest zu geben und vom Café zurückzulaufen -  noch einmal die Stadt hautnah erleben. Einige Ecken waren tatsächlich etwas spooky, aber Angst mussten wir kein einziges Mal haben.

 

Nach dem letzten Shoppingtag, wurden die Rucksäcke nochmal umgepackt. Das Hostel, in dem wir zeitweise wirklich gelebt hatten, wurde auf den Kopf gestellt, damit wir auch ja nichts vergessen.


27. september // back to germany


Unser letzter Tag! Frühstücken, Rucksäcke schnüren und noch schnell zu unserem Lieblingsbäcker unten im Haus.

 

Um 12 Uhr wurden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht. Leider wurde uns für diese letzte Fahrt ein anderer Fahrer zugeteilt, weswegen wir uns nicht verabschieden konnten :-( das stimmte uns wirklich sehr traurig, hatten wir doch gefühlt alle Abenteuer mit unserem vorherigen Fahrer geteilt.

 

Der Rückflug klappte problemlos - auch der Anschlussflug in Panama war kein Problem.

 

Am 28.09. gegen 14 Uhr kamen wir wieder in Frankfurt an. 

 

Gesund und munter, müde, aber super happy.

fazit


Die zwei Wochen waren natürlich viel zu kurz. Allerdings haben wir die vorhandenen Tage bestmöglich genutzt. Uns waren zwei Dinge besonders wichtig - so viel sehen wie möglich vs. nur so viel Stress wie nötig :-D Schließlich hat man ja Urlaub. Wer Bock auf ein bisschen Action hat und auch gesundheitlich fit ist, für den ist diese zweiwöchige Tour super. Klar haben wir einen Großteil des Landes nicht sehen können, aber das war uns vorher bewusst. Ecuador und vor allem die Galapagos Inseln sind auf jeden Fall mehr als eine Reise wert. Die schönste Insel - Isla Isabella - konnten wir leider nicht mehr besuchen, aber das holen wir nach. Vielleicht das nächste Mal in Verbindung mit dem Rest von Ecuador oder einen Stop in Panama. Ecuador selbst ist unglaublich vielfältig und sauber - selbst die Großstädte sind ordentlich und sehr gepflegt. Die Menschen sind höflich und freundlich und trotz der vorherrschenden Armut ehrlich und zuvorkommend. Ecuador ist definitiv ein Land welches massiv unterschätzt wird.

 

Geht raus Leute, geht raus und bereist dieses wundervolle Fleckchen Erde. Es lohnt sich 


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Kommentare: 1
  • #1

    Fabio Rupe (Mittwoch, 06 Mai 2020 18:36)

    Super cool geschrieben ... ich habe es theoretisch erneut erleben dürfen.
    Würde es immer wieder machen - mit euch natürlich
    Bis bald