Ein wissender Blick

Ein wissender Blick... die Beinchen baumeln barfuß in der Luft. Die Händchen schaukeln darüber. Es ist 9 Uhr und die Sonne brennt. 

26 Grad und es wird noch heißer. 

Ich trage Sonnenbrille und Birkenstock. 

Mein schwarzes Minikleid gaukelt eine gewisse Sexyness vor ist aber nur Mitel zum Zweck - es ist ein Stillkleid. Meine Haut glänzt, nicht vor morning glow sondern vor Schweiß und 50+ Sonnencreme. 

Unsere Nacht war hart. Nicht so hart wie die davor, aber hart. Du hast deine erste Erkältung und ich leide mit. Vielleicht sogar mehr als du. Aber du schlägst dich super. 

Ich bin müde. Du auch. Schlafen macht gesund, deswegen fahre ich mit dir. Kilometerweit, stunden lang. Es ist 9 Uhr und die Sonne brennt.

26 Grad und es wird noch heißer.

Ich sehe dich. Du biegst um die Ecke, dein Gang wirkt schlapp und müde. Vor dir her trägst du ein kleines Bündel. Eingewrapped in Tuch, sicher an Mamas Brust. Deine Haare zum Dutt gedreht... wahrscheinlich noch von gestern Abend. Deine Augen wirken leer als du mir entgegen kommst, du bist in Gedanken. 

Zwei Beinchen baumeln barfuß in der Luft. Die Händchen Schaukeln darüber. Unsere Blicke treffen sich. Ein Lächeln, ein leichtes Nicken, eine winzige Geste die Bücher füllen könnte. Mir wird warm ums Herz.

I feel you. Ich sehe dich! Ich weiß wie es dir geht! Du bist nicht allein! Du machst einen großartigen Job. Du bist genug. 

Wir sind genug.