...lange ist es her, dass ich mich gemeldet habe.
Warum? Das frage ich mich auch. Keine Zeit, keine Lust, keine Motivation, keine Inspiration. Wenn man so viel unterwegs ist und wortwörtlich auf jeder Hochzeit tanzt, benötigt man zwischen-durch einen Moment der Ruhe. Aber was ist wenn das auch nicht geht? Was ist, wenn man sogar für diese kurzen Auszeiten keine Muße hat?
Seit Anfang des Jahres sind wir nur unterwegs. Das ist schön, denn wir haben viele tolle Gründe warum wir unterwegs sind. Die Familie besuchen, ein spontanes Harzwochenende mit den Besten. Hochzeiten, Geburtstage, After Work Drinks und Besuche bei den Freunden. Von Frankfurt, nach Köln, nach Magdeburg, nach Berlin… es ist eine andauernde Reise und so langsam habe ich das Bedürfnis anzukommen.
Für manche ist das Meckern auf hohem Niveau und ich liebe es auch so viel Zeit mit so tollen Menschen und Ereignissen zu verbringen - aber wo bleibe ich?
"Wo bleiben wir?"
Wenn für die eigenen Bedürfnisse, Ideen und Hobbys keine Zeit mehr bleibt. Wenn man zu müde ist um das morgendliche Yoga durch zu ziehen, zu viel arbeitet um einmal die Woche zum Training zu gehen. Wenn man jeden Abend spät zu Hause ist, zu Abend isst, 1 Stunde Netflix schaut und dann tot ins Bett fällt, um dann am Wochenende mit gepackten Taschen wieder zum nächsten Event zu fahren. Wenn man sich leer fühlt, ausgelaugt… glücklich… aber müde - dann sollte man vielleicht einen Gang zurück fahren.
Tausend Dinge gehen mir seit Wochen durch den Kopf: so will ich doch schon lange mal wieder richtig gründlich die Wohnung putzen - wisst ihr wie ich meine? So richtig mit allem drum und dran. Seit Wochen will ich meinen Schrank ausmisten - alles rausschmeißen was mich nervt, belastet und Platz wegnimmt. Seit Wochen habe ich die alte Nähmaschine von meinem Opa zu Hause und will Nähen lernen. Seit Monaten versuche ich meinen Blogeintrag über das sensationelle Novarock Festival zu schreiben. Seit Langem möchte ich meine Pflanzen umtopfen, ihnen ein neues zu Hause geben damit sie sich wieder wohlfühlen.
Seit Langem möchte ich einfach mal wieder ein Wochenende für uns haben. Freitag bei einem Film auf der Couch kuscheln, auf dem Balkon ein kühles Bier trinken, Platte hören, Samstagfrüh zusammen in der Sonne frühstücken. Gemeinsam kochen, sonntags zum Flohmarkt, Musik machen und einfach nur genießen.
In zwei Wochen geht es für uns in den Urlaub. 2 Wochen fernab von allem, von jedem. Von Freizeitstress und Übermüdung. Das wir unsere Auszeit. Unser Ruhepol, unser Durchatmen. Und danach? Geht es wieder von vorne los? Nein! Bis zum Ende des Jahres sollten wir uns auf uns besinnen. Einander versprechen, einander genießen.
Es ist verrückt weil ich so dringend das Bedürfnis hatte alles aufzuschreiben.
Warum? Keine Ahnung?!
Vielleicht weil ich Angst habe alles zu vergessen was ich mir vorgenommen habe, vielleicht weil ich denke das mir das Schreiben hilft etwas zu ändern. Vielleicht aber auch nur weil mir gerade danach war.
Kennt ihr das? Dieses Gefühl so müde zu sein? Keine Motivation zu haben? Nicht müde im Sinne von unausgeschlafen, sondern im Sinne von leer. Wie der Akku eines Handys. Leer und aufgebraucht. Was macht man da?
Auftanken! Durchatmen! Lächeln! Und dankbar sein, für all die tollen Erlebnisse und Begegnungen - sich jedoch auf der anderen Seite selbst nicht verlieren. Ich muss lernen auch mal „Nein!“ zu sagen. Zurückzutreten und nicht auf jeder Hochzeit tanzen zu wollen.
Das fällt mir schwer, habe ich doch immer Angst was zu verpassen :-)
Aber ich gelobe Besserung!
Danke fürs Zuhören liebes Tagebuch,
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